Brauchtum

Nikolaus von Myra

Vor über 1700 Jahren lebte in der Stadt Myra ein kleiner Junge namens Nikolaus. Die Eltern von Nikolaus waren sehr reich und starben früh. Nikolaus erbte ihr ganzes Vermögen und hatte alles, von dem andere Kinder nur träumen konnten: Ein grosses Haus, genügend zu essen und viele Dienerinnen und Diener, die für ihn sorgten. Eines schönen Tages ging Nikolaus in die Stadt und kam vom Weg ab. Plötzlich standen ganz viele Kinder um ihn herum und bettelten, weil sie Hunger hatten. 

Nikolaus versprach, am nächsten Tag wiederzukommen. Und so geschah es: Nikolaus füllte einen grossen Sack mit feinen Sachen, band ihn auf den Rücken seines Esels und ging mit seinem Diener zurück zu den Kindern. Doch die Geschenke reichten bei Weitem nicht aus. Und so kam Nikolaus immer wieder. Tag für Tag. Jahr für Jahr. Viele Jahre später wurde Nikolaus zum Bischof von Myra gewählt. Er erhielt ein rotes Gewand und trug eine Bischofsmütze auf dem Kopf. 

Familienbesuche

An diesen heiligen Sankt Nikolaus wollen Samichlaus und Knecht Ruprecht mit ihren Besuchen bei den Familien und den Kindern erinnern. Sie freuen sich über ein herzliches Willkommen, glänzende Kinderaugen, ein Versli oder ein Lied. Der Samichlaus erzählt den Kindern, was er von Ihnen über das Jahr Grossartiges gehört hat. Und oft bringen er und der Ruprecht kleine Geschenke mit – in Gedenken an die Gaben des Nikolaus von Myra an die armen Kinder. Mit dabei sind immer auch unsere Diener und Trychler.

Samichlaus-Hüsli und Sternenweg

Die Samichlausen-Gesellschaft stellt jedes Jahr Ende November im Cholbenwald zwischen Buchrain und Trumpf Buur das wunderschöne, traditionelle Samichlaus-Hüsli auf. Das Hüsli ist weit über Buchrain hinaus bekannt und festlich geschmückt. Neben Tisch und Bett für Samichlaus und Ruprecht brennen Kerzen, ein Gewand des Samichlauses hängt am Kleiderhaken und es gibt allerhand Nützliches, das den beiden Bewohnern im Alltag hilft. Das Hüsli dient Samichlaus und Ruprecht als Daheim und Basis für ihre Besuche bei den Familien in Buchrain.

Am Samstag nach dem 6. Dezember wird das Hüsli in der Regel wieder abgebaut. Hingegen leuchtet der stimmungsvolle Sternenweg zwischen Buchrain und Samichlaus-Hüsli noch bis Anfang Januar. Die Sterne tauchen den Waldweg in ein romantisches Licht und verbreiten Advents- und Weihnachtsstimmung.

Mehr Informationen zum Samichlaus-Hüsli und seiner Entstehung finden Sie im Bericht der Luzerner Zeitung vom November 2021.

Itrychle

Auftakt zu den Samichlaus-Tagen in Buchrain ist das Itrychle. Es findet in der Regel am Samstag vor dem ersten Adventssonntag statt. Eine Gruppe von rund 50 Trychlern der Samichlausen-Gesellschaft holt den Samichlaus und den Ruprecht mit Eseln beim Samichlaus-Hüsli ab. Zusammen mit einer zweiten Trychlergruppe begleiten sie den festlichen Zug zur Kirche. Dort hält der Samichlaus seine Ansprache an Kinder und Erwachsene und verteilt feine Lebkuchen. Danach zieht die Trychlergruppe durch Buchrain und läutet feierlich und laut die Chlaustage ein.